Vereinsgeschichte
Bereits am 1. April 1925 fanden sich in Schopfheim und der näheren Umgebung begeisterte Motorradfahrer und Freunde dieses, nach dem heutigen Stand der Technik kaum mehr vergleichbaren motorbetriebenen Zwei- und Dreirads zur Gründung des Motorradclubs Schopfheim zusammen.
Max Lapp und Sepp Weber waren die herausragenden Initiatoren in der damaligen Gründerzeit. Zunächst schloss man sich den Deutschen Motorsportverband an, trat aber später dem Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC) bei. Bis hin zu den Kriegswirren konnte der Club zwar selbständig tätig sein, jedoch unter ganz anderen Voraussetzungen und mit den heutigen Zielen nicht vergleichbar.
Während der Kriegsjahre war es um den Motorradclub Schopfheim ruhig geworden, weil unter dem damaligen Regime keinerlei Vereinstätigkeit geduldet wurde.
Am 10. Mai 1951 wurde in einer Wiedergründungsversammlung der Motorsportclub (MSC) Schopfheim von 27 Anwesenden zu neuem Leben erweckt. Wiedergründer, wie Max Lapp, Sepp Weber, Hugo Wacker, Arthur Schneider, Wilhelm Brendlin, Heiner Schneegaß und Fritz Schrank, um nur einige zu nennen, verstanden es, das Clubgeschehen der nächsten Jahre zu gestalten.
Die erste Großveranstaltung fand am 31. August 1952 statt und bestand aus einem Seifenkistenrennen um den Adam-Opel-Preis für Jungen zwischen 11 und 15 Jahren sowie einer Geschicklichkeitsprüfung für Motorräder aller Klassen auf dem Festplatz im Sengelewäldchen. Das Rennbüro befand sich damals im Gasthaus zum Adler, dem Vereinslokal des MSC Schopfheim. Viele hundert Zuschauer wohnten dem Ereignis bei. Seinerzeit hatte so ein Erlebnis in einer Gemeinschaft einen sehr hohen Stellenwert und Träume waren nur mit bescheidenen Mitteln zu verwirklichen.
Einen Traum hatten auch die Motorsportler aus Schopfheim, und zwar den von einem eigenen Clubgelände. Man liebäugelte mit einem Steinbruchgelände an der Dossenbacher Straße im Gewann „Auf dem inneren Schafstall“, das man dann am 1. Mai 1955 von der Stadt Schopfheim pachtete. Markante Punkte waren ein Steilhang, eine Buschgruppe und einer vor dem Verfall stehenden Holzhütte, die als Geräteraum und Unterschlupf diente.
Am 13. Juni 1965 fand das erste Schopfheimer Motocross statt. Die Eintrittspreise betrugen 2,50 D-Mark für Erwachsene und 1,00 D-Mark für Jugendliche. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten die ersten Rennläufe, die später zur Tradition in Schopfheim wurden. Im Fahrerverzeichnis standen unter anderem folgende MSC-Mitglieder: Peter Mohr aus Hasel mit einer DKW und der Startnummer 7D, Claus Stockburger aus Schopfheim, ebenfalls mit einer DKW und der Startnummer 9, Adolf Ückert aus Oberhepschingen hatte die Startnummer 29 und fuhr auch eine DKW, mit einer BSA und der Startnummer 52 war Fritz Kühn aus Rheinfelden am Start. Peter Mohr aus Hasel startete auch in der 250 ccm-Klasse mit einem Motorrad Marke Eigenbau und der Startnummer 35D.
Im Jahr 1966 wurde der heutige Ehrenvorsitzende Fritz Schrank 1. Vorsitzender des MSC Schopfheim und löste somit nach 41 Jahren Sepp Weber ab. Erst weitere 33 Jahre später gab es 1999 den nächsten Führungswechsel im Vorstand, als Karlheinz Renner von der Mitgliderversammlung zum neuen „Vereinschef“ gewählt wurde.
Am 20. März 1968 wurde mit dem Bau des heutigen Clubhauses begonnen, das in späteren Jahren noch einige Erweiterungen und Änderungen erfuhr und zum großen Teil in Eigenleistung errichtet wurde.
Die ersten Seitenwagen kamen 1971 zum Einsatz, eine Klasse, die die Stadt Schopfheim in darauffolgenden Jahren weit über die nationalen Grenzen hinaus bekannt machte. Eng verbunden mit den Erfolgen von Reinhard Böhler wurde die Markgrafenstadt zur Seitenwagenhochburg schlechthin.
In den Jahren 1971 bis 1974 richtete der MSV Schopfheim auch die Automobil-Bergrennen am Rümmelesbühl aus. Auf der Rennstrecke zwischen Tegernau und Gresgen kämpften Serientourenwagen, GT- Fahrzeuge und Formelrennwagen gegen die Uhr. 1974 war gar der Schweizer Marc Surer, späterer Formel 1-Rennfahrer und Leiter der BMW-Rennsportabteilung, am Start.
Die Höhepunkte der MSC-Sport- veranstaltungen waren jedoch die Weltmeisterschaftsläufe in der Seitenwagenklasse in den Jahren 1983, 1989 und 1995. Insbesondere der Große Preis von Deutschland 1983 war ein Glanzlicht in der Clubgeschichte. Die internationale Jury gab der Veranstaltung die Note „Vorbildlich“ und den Schopfheimern damit die beste Bewertung aller WM-Läufe des gleichen Jahres.
Nach dem letzten WM-Lauf 1995 musste die Strecke aus Naturschutz- und daraus resultierenden Genehmigungsgründen die Rennstrecke verkürzt werden und war somit für eine erneute Ausrichtung dieses Prädikats zu kurz. In den darauffolgenden Jahren wurden jedoch immer Deutsche Meisterschaftsläufe organisiert und ausgetragen. Ende der 90er-Jahre erwirkte man eine emmissionsschutzrechtliche Genehmigung beim Landratsamt Lörrach und sicherte sich so über viele Jahre einen geordneten Trainings- und Rennbetrieb.
1996 übernahm Thomas Grässlin die Rennleitung bei den Veranstaltungen und es war auch das Jahr, als erstmals eine separate Jugend-Veranstaltung durchgeführt wurde, Rennläufe zur Baden-Württembergischen Jugend-Motocross-Meisterschaft.
Umbauten am Clubheim und die Verlängerung der Rennstrecke Richtung Dossenbach, was durch entsprechende Landkäufe möglich wurde, ermöglichen nun auch wieder die Durchführung entsprechender Prädikatsläufe.